Schmehausen Hausnummer 20, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren-Schmehausen, im November 1983
Informant: Edwin Abel, Frau Minnerop geb. Möller und Ludwig Korte
Hausstelle: Karl Krabs, Beruf: Maurer, heute: Eheleute Abel Edwin Abel
Haus Nr.: 20
Standort: 1984 wie bisher
Flurbezeichnung: In den Knochen Flur: 3, Parzelle 396/184 (1930)
An der nördlichen Seite vom Saalkampweg, früher Heideweg, in den so genannten Knoacken“, plattdeutsch. Gegenüber der Hausstelle Karl Minnerop, Hsnr. 19, vormals Möller. Einschl. dem Nachbar Korte gt. Reckmann, Hsnr. 39, sind diese 3 Hausstellen die einzigen der ehem. Gemeinde Schmehausen, nach dem großen Verkauf 1960/81, westlich der Autobahn erhalten geblieben.
Beschreibung Kleines landwirtschaftliches Anwesen:
1. Ursprünglich ein kleines 2-gesch. Ziegelfachwerkhaus, mit beiderseitigem Giebeldach in N-S-Richtung. S = Wohnteil, N = Stallungen. Haustür auf dem Südgiebel, eine Stalltür (keine Dehlentür) auf der gegenüberliegenden. Maße: Länge 7,1m Breite 7,8m Höhe 8,85m.
2. An der Ostseite des vorstehenden Hauses war später ein Stallgebäude, mit Viehküche, Backofen und Holzschuhmacher-Werkstatt und dahinter ein Schweinestall, in Ziegelfachwerk, mit Giebeldach, in O-W-Richtung, angebaut. Maße: Länge_, Breite 5m
3. Hinter dem Wohnhaus, d.h. den Stallungen stand in einem Abstand von ca. 4 m ein Holzverschlag in der Art einer Wagenremise, und zwar nach Süden geöffnet. Maße: Länge 5,m Breite 3,m
4. Im Jahre 1930 ist das Stallgebäude „2.“ abgebrochen worden. Ein massiver Wohntrakt mit Giebeldach in O-W-Richtung wurde in der ganzen Hausbreite angebaut. Haustür wiederum auf der Südseite, und zwar auf der linken äußeren Seite dieses Anbaues.
Baujahr: 1930, Maße: Länge 7,1m Breite 6,6m, Höhe 8,85 m. Das Gebäude erhielt dadurch eine Gesamtlänge von 7,8m+ 6,6m = 14.4m mit einer doppelten Widerkehr (2 Giebel) an der westlichen Hausseite. 2 Kamine; der Bisherige Wohnteil wurde zum Stallgebäude umfunktioniert. Über diesen An- bzw. Umbau liegt dem heutigen Besitzer noch die geprüfte Original-Bauzeichnung vom März 1930, Amtsbaumeister Frigge, Rhynern, vor. Vor dem neuen Stalltrakt, ehemals „1.“, errichtete Krabs einen massiven 1-gesch. Hühnerstall mit Giebeldach in N-S-Richtung, d.h. auf der Südseite des Hauses.
Baujahr: 1955, Maße: Länge 3,m, Breite 3,m. Dieser Stall ist 19__ bei der Neugestaltung des ganzen Gebäudevolumens abgebrochen worden. Der Gebäudekomplex dient heute nur Wohnzwecken.
Zufahrt: Direkter Anlieger der Straße „Saalkampweg“, ehemals Heideweg.
Geschosshöhe: Unten 2,05m und oben 1,9m
Größe: In ha des landw. Besitzes um 194o: 1 1/4 ha, (Akte Amt Rhynern Nr.1021 = 1951 6ha, 56a, 70qm)
Viehhaltung: Um 1940/50 als Nebenerwerb: 1 Kuh, 2 Schweine, 1 Ziege, 12 Hühner dazu Hofhund und Katzen.
Sonstiges: Ein Ziehbrunnen befand sich hinter dem Haus und zwar auf der nordöstlichen Hausecke. Der ehemalige Hausgarten lag früher hinter dem Hausgarten vom Nachbar, Korte gt. Reckmann, d.h. östlich dieser vorgenannten Hausstelle. Ein Teich gehörte nicht zum Hausgrundstück. Im Steinbackofen, im ehem. Gebäude „2.“, er ist wie erwähnt 1930 abgebrochen worden, wurde wie auch woanders üblich, abwechselnd einmal bei dem einen, einmal bei dem anderen Nachbarn Brot und Kuchen für jeweils 3 Familien (Nachbarn) gebacken. Im Hause Krabs sind nachweislich Holzschuhe nach Bedarf für Jung und Alt, aus nah und fern, angefertigt worden. Sie waren für gute Passform über das Dorf hinaus gefragt. Karl Krabs übte dieses Handwerk nebenbei (Winterarbeit) bis etwa Ende der 20-er Jahre aus.
Er betätigte sich gleichzeitig als Gelegenheits-Maurer bis etwa 1941. Kurios unter den 3 Nachbarn, Korte-Reckmann, Möller und Krabs, dass nur beim Erstgenannten ein Brunnen lange Zeit vorhanden war, d.h. bis um 1922/23. Bis zu dieser Zeit holten Möller und Krabs ihr Wasser von Korte gt. Reckmann. Krabs bekam, dann einen Brunnen wogegen Möllers aus einem Bohrloch nur Salzwasser entnehmen konnten. Dieses benutzte auch Familie Krabs zum Wäsche waschen.